Dietrich Büscher 44369 Dortmund, den 18.08.2006Callenbergweg 12
An das Umweltamt der Stadt Dortmundz.H. Herren Dr. Grote und Dr. Marks(auf zunächst elektronischem Wege)
Stellungnahme zu einem aus botanischer Sicht erhaltenswerten Gebiet in Dortmund- Mengede bzw. Castrop-Rauxel-Ickern an der Rittershofer Straße
Sehr geehrte Damen und Herren,sehr geehrter Herr Dr. Grote,sehr geehrter Herr Dr. Marks,
1. Einleitung und zusammenfassende Bewertung:
Hiermit möchte ich auf ein erhaltenswertes Waldgebiet mit Bruchwald und auf eine Sandra-senfläche nördlich der (dort noch kanalisierten) Emscher im Bereich (südlich) der Rittershofer Straße aufmerksam machen (TK 1 : 25.000 Nr. 4410, 1. Quadrant, 1. Viertelquadrant). Das Gebiet liegt im südwestlichen Winkel der beiden Autobahnen A 2 / A 45 nordwestlich des „Rittershofes“, genauer gesagt westlich der A 45 und südlich der A 2. Die Stadt- bzw. Kreis-grenze gehen mitten durch den Wald. Westlich davon liegt auf Castroper Stadtgebiet, Ortsteil Ickern, ein wirklich wertvoller Sandrasen. [Ich betone das Wort „wertvoll“ bewusst, obwohl es leider in letzter Zeit in inflationärer Weise benutzt wird.] Die von mir festgestellte botani-sche Wertigkeit belege ich im Folgenden.
Obwohl ich ca. seit 1980 alle bedeutsamen Freiraumbereiche in Dortmund und überhaupt im östlichen Ruhrgebiet botanisch kartiere, ist mir dieses Gebiet bis Anfang 2006 unbekannt ge- blieben. Die folgenden Beobachtungen teile ich Ihnen auch deshalb mit, weil zu besorgen ist, dass die Planung der Emscher-Rückhaltebecken hier zu einer Beeinträchtigung wenn nicht so- gar einer Gebietsvernichtung führen kann. Ob sich hieran noch etwas ändern lässt, weiß ich nicht; jedoch sollte zumindest geprüft werden, ob meine Daten auch Gegenstand eines landschaftspflegerischen Begleitplanes oder einer UVP sind, m.a.W., ob die Naturgege- benheiten in die Planung aufgenommen und wie sie ggfs. bewertet wurden. Wenn das nicht der Fall ist, ist die UVP bzw. lanschaftsplanerische Erfassung bzw. Be- wertung jedenfalls unvollständig gewesen. Zumindest die Erfassung des Gebiets im LÖLF/LÖBF-Kataster (Biotopkataster) kann man als unvollständig sowohl in botanischer Hinsicht als auch von den [nicht] behandelten Tiergruppen her als unvollständig bezeichnen. Wäre sie der Naturausstattung gemäß erfolgt, hätte dies mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer anderen Standortwahl für die Planungen der Emschergenossenschaft geführt.
Der Wald stockt auf Sandboden und enthält zum einen einen ziemlich trockenen Waldanteil. Hier sind bestimmend Stiel-Eiche (Quercus robur), untermischt mit Weiß-Birke (Betula pen-dula), Vogel-Kirsche (Prunus avium), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Eberesche (Sorbus aucuparia); gelegentlich auch Buche (Fagus sylvatica) und Hainbuche (Carpinus betulus) so-wie – wohl eingebracht – Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Die Bäume, zumindest die beherr-schenden bzw. den Wald prägenden Eichen und Buchen, dürften ein Alter von mehr als ein-hundert Jahren aufweisen, dem Stammumfang und der Baumhöhe der Eichen und Buchen entsprechend.
In der Strauchschicht befinden sich Schwarzer und Roter Holunder, Traubenkirsche, Hasel, Sal-Weide, Schneeball (Viburnum opulus), ferner Himbeere und Brombeere, an den Waldrän-dern teils überrankt von Hopfen (Humulus lupulus).
In der Krautschicht der trockeneren Waldflächen gibt es verschiedene bodendeckende Bestän-de, teils dominieren hier das Schattenblümchen (Majanthemum bifolium), teils das Maiglöck-chen (Convallaria majalis), an anderen Stellen wiederum die Vielblütige Maiblume (Polygo-natum multiflorum) auf jeweils mehreren Quadratmetern an mehreren Stellen. Diese Bestände werden begleitet von u.a. Busch-Windröschen (Anemone nemorosa), Rotem Fingerhut (Digi-talis purpurea), Wald-Flattergras (Milium effusum), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Gew. Nelkenwurz (Geum urbanum), Ruprechts-Storchschnabel (Geranium robertianum), Adlerfarn (Pteridium aquilinum) und weiteren Arten.
An feuchteren Stellen treten Moschuskraut (Adoxa moschatellina), Berg-Goldnessel (Galeob-dolon montanum agg.), Winkel-Segge (Carex remota), Bach-Sternmiere (Stellaria alsine), Gundermann (Glechoma hederacea), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Scharbocks-kraut (Ranunculus ficaria), Kleines Springkraut (Impatiens parviflora), Rote Lichtnelke (Sile-ne dioica), Große Brennessel (Urtica dioica), Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) und zwei Dornfarn-Arten (Dryopteris carthusiana, D. dilatata) hinzu.
Als Besonderheit fand ich im April 2006 im Übergangsbereich vom feuchteren Eichenwald zum Bruchwald ein kleines Vorkommen des Wechselblättrigen Milzkrauts (Chrysospleni- um alternofolium), welches in der Roten Liste NRW, 3. Fassung (LÖBF-Schriftenreihe Band 17, WOLFF-STRAUB, R., BÜSCHER, D. & al., 1999), für den Naturraum, dem die Mengeder Heide angehört, nämlich für das Ruhrgebiet, mit Status 3 = gefährdet angegeben ist. Ich habe im April 2006 ca. 50 Exemplare gezählt. Eine im Raum Dortmund-Mengede lo- kale Seltenheit ist überdies das o.g. Moschuskraut.
Ein recht großer Teil der Waldfläche besteht – wie bereits erwähnt – aus einem Bruchwaldge-biet. In diesen abgesenkten feuchteren Waldbereichen herrschen Schwarz-Erle (Alnus gluti-nosa) und Esche (Fraxinus excelsior) vor, es tauchen hier auch Weiden-Arten auf, z.B. die Sal-Weide, Silber-Weide und Purpur-Weide (Salix caprea, Sx. alba, Sx. purpurea).
Diese im April 2006 staunassen Flächen enthalten mehrere Röhrichtzonen, die jeweils von Beständen der folgenden Arten dominiert werden:
Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)Schilf (Phragmites australis)Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)Großer Schwaden (Glyceria maxima)Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
Mentha aquatica – Wasser-MinzeLysimachia vulgaris – Gewöhnlicher GilbweiderichLythrum salicaria – BlutweiderichLycopus europaeus – Europäischer WolfstrappIris pseudacorus – Wasser-SchwertlilieCirsium palustre – Sumpf-KratzdistelCardamine nemorosa (C. pratensis agg.) – Wiesen-Schaumkraut Epilobium hirsutum – Zottiges WeidenröschenSolanum dulcamara – Bittersüßer NachtschattenMyosotis scorpioides s.str. – Sumpf-VergißmeinnichtMyosoton aquaticum (= Stellaria aquatica) – Wasserdarm Ranunculus sceleratus – Gift-HahnenfußJuncus effusus – Flatter-BinseGlyceria fluitans – Manna-Schwaden (Flutendes Süßgras)Callitriche palustris agg. – WassersternLemna minor – Kleine Wasserlinse
Zur Emscher hin, also etwa westlich bis nordwestlich des Waldgebiets, erstreckt sich etwa bis zu dem im Nordwesten auf Ickerschem Gebiet liegenden Gehöft eine recht große Sandrasen-fläche, in der von uns im April bzw. im Juli 2006 u.a. festgestellt wurden:
Cytisus scoparius – Besenginster Gnaphalium sylvaticum – Wald-RuhrkrautFilago minima – Kleines FilzkrautLuzula campestris – Feld-Hainsimse = HasenbrotErodium cicutarium – Reiherschnabel Hypericum perforatum – Tüpfel-JohanniskrautRumex acetosella – Kleiner AmpferSedum acre – Scharfer Mauerpfeffer (Sch. Fetthenne)Hieracium pilosella – Kleines HabichtskrautHieracium piloselloides agg. – Florentiner HabichtskrautHieracium caespitosum agg. – Wiesen-HabichtskrautHieracium aurantiacum – Orangerotes HabichtskrautErophila verna agg. – Frühlings-HungerblümchenGeranium pusillum – Kleiner Storchschnabel Herniaria glabra – Kahles BruchkrautAgrostis tenuis – Rotes Straußgras
Veronica chamaedrys – Gamander-EhrenpreisGnaphalium uliginosum – Sumpf-RuhrkrautArenaria serpyllifolia – Quendelblättriges SandkrautCerastium semidecandrum – Sand-HornkrautConyza canadensis – Canadisches Berufkraut Medicago lupulina – HopfelkleeGalium album agg. – Wiesen-LabkrautEchium vulgare – Blauer Natternkopf
In der derzeit gültigen Roten Liste für das RG (s.o.) werden Wald-Ruhrkraut mit stark ge- fährdet = RL-Status 2 und Kleines Filzkraut mit gefährdet = RL-Status 3 eingestuft. Als lo- kal relativ selten gelten im Raum Dortmund-Mengede/Castrop-Rauxel ferner die angegebenen Habichtskraut-Arten (bis auf H. aurantiacum), Feld-Hainsimse sowie Reiherschnabel. Viel wichtiger ist allerdings, dass es die pflanzensoziologische Einheit „Sandrasen“ [hier müsste für die genaue synsystematische Zuordnung ggf. eine weitere Stellungnahme eines versierten Pflanzensoziologen eingeholt werden] in einer solchen Zusammensetzung ja schon im Sandmünsterland kaum noch gibt, geschweige denn am Nordrand des RG. Daraus leite ich eine besondere Schutzwürdigkeit der Assoziation ab, deren genaue Zuordnung ja noch her- auszufinden und zu interpretieren ist. Dazu bedarf es eingehender pflanzensoziologischer Aufnahmen.
2. c): Seltenere Arten der nächsten Umgebung:
Hier werden ergänzend etliche, teils seltenere Arten genannt, die entlang an der Rittershofer Straße, an Säumen im beschriebenen Raum und am Emscher-Randweg notiert wurden und von der Maßnahme zumindest teilweise erfasst bzw. somit ebenfalls infolge der Ausführung der geplanten Maßnahme vernichtet werden dürften:
Hieracium umbellatum – Doldiges HabichtskrautHieracium sabaudum – Nordisches HabichtskrautSedum telephium – Große FetthenneSenecio erucifolius – Raukenblättriges GreiskrautVerbascum densiflorum – Dichtblütige KönigskerzeCentaurea jacea agg. – Wiesen-FlockenblumeCichorium intybus – Wegwarte Galium verum – Echtes LabkrautMalva moschata – Moschus-MalvePortulaca oleracea – Portulak (eine von wenigen Einbürgerungen im Raum Dortmund)
Aus Vorstehendem folgt, dass unsere genauere botanische Untersuchung neue, bislang nicht bekannte Fakten ergeben hat. Es muss geprüft werden, ob deren Ergebnisse in den Planungs-unterlagen enthalten sind – ansonsten sind diese unvollständig.
Auffällig ist jedenfalls auch, dass der Auszug aus dem LÖBF-Kataster so gut wie keine Aus-sagen über Amphibien, Insekten, Vögel und weitere Tiergruppen enthält, die das Gebiet be-siedeln. Jedenfalls fiel uns auf, dass hier Schmetterlinge, Grashüpfer, Libellen, Hummeln und andere Insekten vermehrt auftreten.
Der beschriebene Wald dürfte ein § 62 LG NRW-Biotop darstellen.
Der magere Sandrasen stellt jedenfalls eine für das RG seltene Pflanzengesellschaft dar, für die zu prüfen ist, ob sie nicht ebenfalls gesetzlichem Schutz unterfällt.
Ich leite hieraus die Forderung ab, dass erneut biologisch-ökologische Daten erhoben werden und die Planung überarbeitet wird.
LA GHIANDOLA PINEALE = IL FAMOSO TERZO OCCHIO? pubblicata dail giorno domenica 4 settembre 2011 alle ore 14.47 STUDIO DELLA GHIANDOLA PINEALE Spiegazione scientifica del famoso terzo occhio, descritto in tutte le culture antiche come la via della salvezza e della spiritualità Perché . Renè Descartes circa 400 anni fa diceva che la ghiandola pineale era il punto di unione tra il
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