Beschwerde-Tagebuch ♂ 38 Jahre, 2009
Fange an zu Joggen. Stelle geringe Leistungsfähigkeit fest (schaffe nicht mal ein Programm für Ungeübte).
Ziehende, sich geschwollen anfühlende Beine, geringe Leis-tungsfähigkeit beim Joggen (nach kurzer Zeit Ermüdung und Schmerzen in den Beinen, kaum Konditionsverbesserung), ge-ringe Kraft beim Krafttraining (Gewichtsreduzierung der Hanteln um 20-30% seit 2000), 2-4 breiige Stuhlgänge am Tag, Ober-bauchdruck sowie starke Tagesmüdigkeit und Konzentrations-schwäche.
Blutuntersuchung und Szintigraphie bei Dr. L., Radiologe: Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion (TSH 5,14) , Verdacht auf Autoimmunerkrankung wg. grenzwertig erhöhter TPO-AK*. Verschreibung von L-Thyroxin 75, Start mit 1/4 Tablette, alle 2 Wochen um 1/4 Tablette erhöht. *(AK = Antikörper)
Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sind nach der Einnahme von L-Thyroxin etwas besser geworden, Ziehen in Beinen ist zurückgegangen. Leistungsfähigkeit beim Sport etwas besser, aber längst nicht normal.
Darmspiegelung (wg. breiigen Stuhlgängen): kein gravierender Befund, leichte Schleimhautrötungen, keine Therapie.
Dosis von L-Thyroxin auf 112mg (1,5x75mg) erhöht, da TSH noch zu hoch war und sich die Leistungsfähigkeit nicht mehr verbesserte. Nach ein paar Tagen stellte sich Schwächegefühl und Zittern in den Beinen sowie starkes Schwitzen ein, daher ReduzierungL-Thyroxin-Dosis auf 100mg.
Zusammenfassender Bericht der Darm- und Magenspiegelung sowie Blutuntersuchungen: Keine gravierenden Befunde, nur „Hinweise auf abgelaufene infektiöse Colitis“. Autoimmuner- krankung der Schilddrüse wird bezweifelt, da Antikörper fehlen. Auch sonstige in Frage kommenden Krankheiten (Borre- liose, Vitaminmangelzustände, Rheumakrankheiten) werden aus- geschlossen.
Schwächegefühl und Zittern jetzt auch in den Armen, Reduzie- rung von L-Thyroxin auf 75mg, Wechsel auf Thyronajod 75 (Auf Rat von Prof. L., Radiologe, Klinikum Krefeld)
Verschreibung und Einnahme von Arcoxia 60 (5x1 täglich), da Orthopäde aus Röntgenaufnahmen eine „reaktive Arthritis“ im Beckenbereich vermutet.
Großer Untersuchung beim Neurologen: Sämtliche Ergebnisse (u.a. EMG, EEG, VEP, MEP) unauffällig.
„Explosion“ der Symptome: Im Liegen (Bettruhe) starke Missempfindungen in rechtem Arm (Drücken, Hitze, Pulsieren, Taubheit), tagsüber Schmerzen im rechten Arm und starke Nacken-/Schulterverspannungen. Dazu weiterhin Zittern und Schwäche in Armen und Beinen.
Vorstellung bei Dr. W., Endokrinologe: AbermaligerWechsel auf L-Thyroxin, zunächst 75mg, dann 50mg und 25mg
MRT der Halswirbelsäule: keine Auffälligkeiten
(Blutbild) bei Endokrinologe Dr. W. Voll- ständigeAbsetzung von L-Thyroxin, da eine Schilddrüsener- krankung verneint wird (Sonographie und Blut unauffällig)
Noch keine Verbesserung der Symptome, daher Vorstellung bei Endokrinologe Dr. S., Uniklinik Düsseldorf: Lt. Bericht „kein Hinweis auf eine endokrine Erkrankung“.
Krankengymnastik (insb. Stärkung von Nacken und Beinen),
Akupunktur bei Dr. W., Duisburg (Ziele: Herstellung des allg. „Energiegleichgewichts“, Lösung der Verspannungen). Leichte bis mäßige Verbesserung einiger Symptome
Beginn eigener Internet-Recherchen: Durch den engen zeitli- chen Zusammenhang zwischen der Gabe von Thyronajod und der „Explosion“ meiner Symptome kam mir der Ver- dacht, dass ich an einer Jod-Überempfindlichkeit leide, die ich bereits durch die Lebensmitteljodierung erworben hatte und die dann durch die Gabe von Thyronajod eskalierte. Da- nach: Erste Versuche der jodarmen Ernährung.
Auf Anraten meines Neurologen Beginn einer Psychotherapie
bei U. F., Solingen. Diagnose: Keine schwere psychische Er-krankung (Depression, Angststörung etc.), aber Verdacht auf Somatisierungsstörung. Fazit nach 20 Sitzungen: Ich solle „ge-nussorientierter“ leben.
Kontrolluntersuchung der Schilddrüse bei Radiologin Dr. G., Krefeld: „Normalbefund“ (Sono, Blut), keine Therapie. Rat: „Ich solle mich öfter mal entspannen“.
Manuelle Therapie (Massagen, Dehnungen, Fango): mäßige
Seit dem Beginn der jodarmen Ernährung (Oktober 2005) sind einige Symptome weitgehend abgeklungen (Missempfindungen, innere Unruhe, Magen- und Darmprobleme), andere sind etwa zur Hälfte abgeklungen (Schwäche in Beinen und Nacken).
Erneute schubartige Verschlechterung einiger Symptome: Schwäche in Beinen und Nacken, innere Unruhe, Schlafstörun-gen, Missempfindungen in Armen nehmen zu. Aus heutiger Sicht führe ich dies auf einen über mehrere Wochen erhöhten Milch-konsum zurück, da ich Cornflakes und Müsli auf meinen Speise-plan genommen hatte. Erst danach machte ich mir über aberma-lige Internet-Recherchen klar, wie hoch jodiert deutsche Milch-produkte durch die Tierfutterjodierung heutzutage sind.
Kardiologische Untersuchungen: „T-Negativierung und St- Streckensenkung“ im Belastungs-EKG. Deutlich verminderte Leistungsfähigkeit lt. Spiro-Ergometrie. Unauffällige Sonogra- phie und MRT des Herzens. Eine Herzkatheteruntersuchung lehne ich wg. des stark jodhaltigen Kontrastmittels ab.
Kontrolluntersuchung der Schilddrüse bei der Gemeinschaftspra-xis „Nuclearmedizin“ in Duisburg (hier: Prof. H.). Diagnose: Normalbefund bei Sonographie, Szintigraphie und Blut, „allen-falls eine etwas deutliche“ TSH-Konzentration (3,2).
Wegen Druck- und Schluckschmerzen an der Schilddrüse Wie-dervorstellung in der Praxis „Nuclearmedizin“, diesmal bei Dr. K. Sonografisch wurde ein entzündeter Bereich gefunden, zu-dem ein echoarmes Binnenmuster der Schilddrüse. Verdacht auf eine chronische Entzündung der Schilddrüse ohne Antikörper. Zunächst keine Therapie, da TSH „nur leicht erhöht“ (3,1)
Status (August 2007):
- Muskelschwäche in Beinen (schaffe Alltagstätigkeiten
- Chronische Verspannung und Schwächegefühl im Na-
- Schlafstörungen (häufiges Aufwachen &Wasserlassen)
- innere Unruhe, Konzentrationsschwäche
- Missempfindungen in Händen und Armen (v.a. Kribbeln)
- Starke Reaktion auf jodhaltige Lebensmittel
September 2007: Diagnose "Hashimoto Thyreoiditis" durch Prof. Hotze: TSH=4,7 / TSH nach TRH-Test=28,4 (3-25) / SD-Volumen =10,7ml / echonormale Sono / Doppler-Sono zeigt verstärkte Vaskularisation / alle Antikörper (TPO/TG/TRAK) in der Norm.
Kontinuierliche Steigerung der Schilddrüsenhormone sowie
Ausgleich weiterer Hormon- und Nährstoffmängel, die sich durch die lange unbehandelte Unterfunktion der Schilddrüse er-geben haben. Zwischenstand heute: Mir geht es deutlich besser, aber ich bin längst noch nicht „normal“ belastbar.
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