Frau Susanne L . , geb. X5.X1.1957 stationär auf der Station 43l vom 27.11.-03.12.2009. Diagnosen: - exazerbierte COPD, GOLD IV unter Heimsauerstofftherapie (1l/min) - Cor pulmonale - Arterielle Hypertonie - Anamnestisch Hepatitis C - Z.n. i.v.-Drogenabusus (Heroin) aktuell mit Polamidonsubstitution - Kachexie Anamnese Frau M. wurde aufgrund in den letzten Tagen zunehmender belastungsabhängiger Dyspnoe aufgenommen. Thorakale Schmerzen gab sie nicht an, auch Husten oder Auswurf bestanden nicht. Die Patientin leidet an einer bekannten COPD (GOLD IV), deren bisherige Therapie mit Spiriva und Viani erfolgte. Weitere Vormedikation: Ramipril, Hydrochlorothiazid, Bisoprolol, und Polamidon bei Zustand nach Heroinabusus. Körperlicher Untersuchungsbefund Wache, orientierte Patientin, 53 Jahre alt, 162 cm groß, 37 kg schwer (BMI 14,1 kg/m2), reduzierter Allgemeinzustand, kachektischer Körperbau. Blasse Haut, Kopf und Hals ansonsten unauffällig. Am Thorax seitengleich hypersonorer Klopfschall, seitengleich abgeschwächtes vesikuläres Atemgeräusch, bds. exspiratorisches Giemen, keine feuchten Rasselgeräusche. Herztöne rein und regelmäßig, Herzfrequenz 84/min, kein Herzgeräusch. Bauchdecke weich, keine Abwehrspannung, kein Druckschmerz. Leber 4 cm unter dem Rippenbogen palpabel, Milz nicht palpabel. Extremitäten frei beweglich, unauffälliger Pulsstatus, keine Strömungsgeräusche. Keine Ödeme, kein Anhalt für Thrombosen. Orientierende neurologische Untersuchung unauffällig. Blutdruck beidseits 90/60. Labor bei Aufnahme Kalium 3,44 mmol/l, Glucose 6,5 mmol/l, Thrombozyten 125/nl, Lymphozyten 615/µl, Eosinophile 12/µl, Normwerte für Natrium, Calzium, Creatinin, Harnstoff, CRP, Leberenzyme, LDH, CK, CK-MB, TSH, Leukozyten, Erythrozyten, Hb, Hk, MCV, MCH, MCHC, MPV, Neutrophile, Monozyten, Basophile. Unauffällige plasmatische Gerinnung. EKG bei Aufnahme Sinusrhythmus (Frequenz 84/min), Steiltyp/Rechtstyp, P-pulmonale, S-Persistenz bis V6, keine Erregungsrückbildungsstörungen. Röntgen Thorax vom 27.11.2009 Mittelständige schlanke Herz-/ Mediastinalfigur. Lungenemphysem bei bekannter COPD. Prominente Pulmonalarterien. Minimaler Pleuraerguss rechts. Kein Nachweis flächiger Infiltrate. Blutgasanalysen - bei Aufnahme unter 3 Liter O2/min pO2 69,9 mmHg, pCO2 64 mmHg, pH 7,44, BE 14,9 mmol/l, O2-Sät. 94,1% - 02.12.2009 unter 2 Liter O2/min pO2 69 mmHg, pCO2 49 mmHg, pH 7,46, BE 9,4 mmol/l, O2-Sät. 95% Lungenfunktion vom 30.11.2009 pO2 44 mmHg, pCO2 59 mmHg, pH 7,47, BE 15,7 mmol/l, O2-Sät. 83%, VK 1,24l (41%), FEV1 0,34l (14%), Tiffenau 27 (35%), PEF 1,15l/s (18%) Verlauf: Die Einweisung von Frau M. erfolgte aufgrund zunehmender Dyspnoe, vor allem bei Belastung. Fieber, Husten, Auswurf, oder thorakale Schmerzen bestanden nicht. Auskultatorisch war ein exspiratorisches Giemen zu hören, außerdem war das Atemgeräusch abgeschwächt. Die Entzündungswerte befanden sich im Normbereich. In der Blutgasanalyse zeigte sich eine respiratorische Globalinsuffizienz und die Lungenfunktion wies mit einer FEV1 von 14% und einem Tiffenau-Wert von 35% auf eine deutliche Obstruktion hin. Aufgrund dieser Befunde wurde unter der Diagnose einer exazerbierten COPD mit systemischen Glucocorticoidgaben (Decortin H 30 – 0 – 20) begonnen. Auf eine antibiotische Therapie wurde aufgrund fehlender Infektzeichen verzichtet. Die bisherige Inhalationstherapie mit Viani und Spiriva wurde um Sultanol- und Atrovent- Feuchtinhalation erweitert. Unter der Therapie besserte sich die respiratorische Situation deutlich, es traten keine Dyspnoeattacken mehr auf. Um einer glucocorticoidinduzierten Osteoporose vorzubeugen wurde mit der Gabe von Ca2+- Brausetabletten und Vigantoletten begonnen. Dies sollte ambulant weiterhin erfolgen. Da sich in den Blutgasanalysen eine respiratorische Globalinsuffizienz mit CO2- Retention unter 2 Liter O2/min zeigt, sollte für die ambulante Therapie 1 Liter O2/min auch weiterhin nicht überschritten werden. Möglicherweise trägt auch die ausgeprägte metabolische Alkalose zur schlechten respiratorischen Situation bei. Diese besserte sich unter Pausierung des Thiaziddiuretikums. Frau M. zeigte hypotone Blutdruckwerte, infolgedessen die antihypertensive Therapie ausgesetzt wurde. Die Entwicklung des Blutdrucks sollte ambulant weiter kontrolliert werden, um gegebenenfalls die Therapie wieder zu intensivieren. Das bei Aufnahme leicht erniedrigte Kalium befand sich bei einer Kontrolle am 01.12. wieder im Normbereich (4,39 mmol/l). Frau M. befindet sich derzeit in einem Polamidon-Programm. Zur psychischen Stabilisierung wird eine Rehabilitation empfohlen, welche allerdings erst nach Beendigung der Polamidon-Therapie möglich ist. Auf Wunsch der Patientin wurde stationär bereits mit der Reduktion der Polamidondosis begonnen, wobei keine Probleme auftraten. Ambulant sollte nach Möglichkeit eine weitere Reduktion erfolgen. Alternativ besteht die Möglichkeit über eine Drogenberatungsstelle eine Kur zu beantragen, welche keine Beendigung der Polamidontherapie voraussetzt.
Medikation bei Entlassung:
20 – 0 – 10 (bitte weiter reduzieren)
Empfehlungen: Decortin H ausschleichen, Blutdruck-Einstellung, Polamidon-Entwöhnung und anschließende Rehabilitaion oder Beantragung einer Kur über die Drogenberatungsstelle.
KOP 2011/13, Linien, die von der Erhöhung der Mindestnachfrage auf 100 betroffen sind Die nachfolgende Liste und die zugrunde liegenden Kriterien sind nicht mit den Kantonen abgestimmt. Initialen 50.099 99 Magden - Olsberg - Giebenach (- Liebrüti)31.171 (Meiringen -) Innertkirchen - Guttannen31.045 45 Oberdiessbach - Wangelen - Heimenschwand40.051 51 (Langenthal -) Melchnau - Grossdiet