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Palliative Wundversorgung – „Wunden sind nicht immer heilbar“Deutscher Wundkongress Bremen, 11.05.2011 Palliativpflegerische Aufgaben
Kommunikation, Umgang mit Unruhe und Orientierungsverlust
Mundpflege (Stillen von Hunger und Durst)
Unterstützung der Angehörigen (Umgang mit Trauer und Verlust)
Beratung und Unterstützung in der häuslichen Pflege
Symptomorientierte Pflege (Schmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Luftnot, Juckreiz …)
Durchführung delegierter ärztliche Leistungen
GBA – Richtlinie zur Verordnung von spezialisierter ambulanter Palliativversorgung nach § 37b SGB V
§ 4 Besonders aufwändige Versorgung
Ein Symptomgeschehen ist in der Regel komplex, wenn mindestens eines der nachstehenden Kriterien erfüllt ist:
• ausgeprägte neurologische / psychiatrische Symptomatik
• ausgeprägte respiratorische Symptomatik
• ausgeprägte gastrointestinale Symptomatik
• ausgeprägte exulzerierende Wunden oder Tumore Häufigkeit und Lokalisation exulzerierender, maligner Wunden
• treten bei 5-10% aller Tumorpatienten mit einer
weit fortgeschrittenen Tumorerkrankung auf
• Andere 8%(Dowsett C. 2002, Selby T. 2009, Voggenreiter G, Dold C. Exulzerierende, maligne Wunden: Ursachen
Infiltration der Haut und ihrer versorgenden
Blut- und Lymphgefäße durch Tumorzellen
Exulzerierende, maligne Wunden: Ursachen
• von einem primären Hauttumor abstammen.
• von einem zunächst unter der Haut lokalisierten Tumor
Entstehen der Exulzeration
Massive Gewebszerstörung ist Folge einer Kombination aus ungehemmtem Zellwachstum und einem Zusammenbrechen der tumoreigenen Blutversorgung
Symptome der Haut
exulzerierende Tumoren / unheilbare Wunden
Exulzerationen eines Tumors macht das Fortschreiten und die Unheilbarkeit der Erkrankung für den Patienten sichtbar. Er spürt die Erkrankung nicht mehr nur innerlich, er kann sie sehen und Veränderungen fast täglich beobachten. Dabei kommt es zu einer allmählichen (Zer)störung seines Körperbildes und seiner Körperwahrnehmung.
DGP – Pflegeleitlinien Exulcerierende Wunden
Die Haut ist nicht weiter entfernt vom Gehirn als die Oberfläche eines Sees von seinen Tiefen. Beides sind verschiedene Orte eines ungeteilten Mediums. Wer die Oberfläche berührt, bewegt die TiefeAus: Deanne Juhan; „Körperarbeit. Die Soma-Psyche-Verbindung“
• Körperwahrnehmung
• Körperrealität
• Körperideal
• Körperpräsentation
„…so stelle ich meinen Körper dar…“
Es ist nicht die Frage:"Behandeln oder nicht behandeln?",
"Welche ist die angemessene Behandlung für diesen Patienten?"
Moderne Wundversorgung Anwendungsbereich: chronische bzw. schlecht heilende Wunden bei (chronischer) Grunderkrankung Lokale Wundversorgung Kausale Behandlung
Berücksichtigung der physiol. Wundheilungsphasen
Behandlung der Symptome •
Ziel: Wundheilung und Palliative Wundversorgung Anwendungsbereich: heilbare Wunden bei unheilbarer Grunderkrankung Lokale Wundversorgung Kausale Behandlung
Aktivierung physiologischer Heilungsprozesse
Berücksichtigung der physiol. Wundheilungsphasen
Behandlung der Symptome •
Ziel: Wundheilung und Palliative Wundversorgung Anwendungsbereich: unheilbare Wunden durch unheilbarer Grunderkrankung Lokale Wundversorgung Kausale Behandlung
Aktivierung physiologischer Heilungsprozesse
Berücksichtigung der physiol. Wundheilungsphasen
Behandlung der Symptome •
Ziel: Symptomlinderung / Lebensqualität
Mögliche Auswirkungen exulcerierender Tumoren
PSYCHISCHE AUSWIRKUNGEN KÖRPERLICHE AUSWIRKUNGEN
Eingeschränkte Beweglichkeit, Tragekomfort
KRANKHEIT AUSWIRKUNGEN AUF DIE AUSWIRKUNGEN AUF DAS ALLGEMEINE WAHRNEHMUNG DER SOZIALLEBEN UND DIE EIGENE ROLLE EIGENEN GESUNDHEIT
soziale Isolation, soziale Unterstützung
Kriterien für die Auswahl der passenden Wundversorgung palliativer Wunden Vorgehensweise palliative Wundversorgung Assessment und Anamnese Behandlungsziel festlegen Verbandregime erstellen Informationsfluss sichern Vorgehensweise palliative Wundversorgung Lokale Wundsituation analysieren (Assessment)
Wunde inspizieren / Lokalbefund beschreiben
Vorgehensweise palliative Wundversorgung Patientensituation erfassen (Anamnese)
Beeinträchtigung der körperlichen, sozialen, seelischen und spirituellen Identität
Sinn des Wundassessments und der Wundanamnese
Wundassessment und Wundanamnese dienen als Basis, um gemeinsam mit dem Patienten Behandlungsziele auszuloten, die seinen Wünschen und Vorstellungen entsprechen
Vorgehensweise Wundversorgung 2. Ziel festlegen palliativ (Symptome lindern) kurativ (Wundheilung meist nur möglich in Kombination mit einer spezifischen Therapie des Tumors, z.B. Radiatio beim exulc. Mamma-Ca) Vorgehensweise Wundversorgung 3. Verbandregime erstellen
Betroffenen einbeziehen und Gewohnheiten berücksichtigen
Vorgehensweise Wundversorgung 4. Informationsfluss sichern Anforderungen an das Verbandmaterial
• Möglichst keine folienbeschichteten
Wundauflagen: (Cave: feucht-warmes Mikroklima)
• Sekret aufnehmen und im Absorbermaterial halten
• Flüssigkeitsabgabe durch Verdunstung
Notfall??? Ethische Fragestellung: Welche Interventionen dienen der Lebensqualität und welche prolongieren das Leiden Ziel definieren!!! Blutstillung Begleitung und symptomorientierte Behandlung bei unstillbarer Blutung Blutungen der Wunde: Assessment potentiell stillbar potentiell unstillbar
Blutende Wunden - Behandlungsmöglichkeiten
Stillbare Blutung (meist leichte bis stärkere Kontaktblutungen) •
Ablösen des Verbands durch Auflegen von in Salbeitee getränkten Kompressen. (Gerbstoffe können leichte Blutungen stillen)
Kompresse mit Otriven®-Nasentropfen tränken und auf die blutende Wunde legen (Stillung leichter bis mittlerer Blutungen durch Vasokonstriktion)
leichtes mechanisches Komprimieren der blutenden Wunde (Cave: Schmerz!!)
Kalziumalginatauflagen haben eine blutstillende Eigenschaft
zusätzlich nach ärztlicher Anweisung: Kompresse getränkt mit Adrenalin (0,1%) oder Hämostyptika(resorbierbar oder nicht resorbierbar)
topische Applikation von Sucralfat-Suspension (z. B. Ulcogant®) auf die Blutungsquelle (off-label-use!!);
ggf. chirurgische Intervention (operative Blutstillung)
Blutende Wunden - Behandlungsmöglichkeiten
Unstillbare, terminale Blutungen / Vorbereitende Maßnahmen:
Bei gefäßnahen Wunden und drohender Gefäßruptur, die Möglichkeit einer unstillbare Blutung mit Patienten, Angehörigen und im Team besprechen und abgesprochene Maßnahmen vorbereiten (angemessene Kommunikation!)
• Behandlungsziel festlegen (Leidenslinderung) und Maßnahmen
• Notfallmedikation (Sedativa) im Patientenzimmer deponieren• Dunkle Tücher zum Abdecken bereithalten• Beratung zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
(Berücksichtigung der Wünsche des Patienten für diese Situation)
• Information über palliative Situation für Dienst- und Hausärzte
Blutende Wunden - Behandlungsmöglichkeiten
Unstillbare, terminale Blutungen / Maßnahmen bei Eintritt:
wenn möglich, geplante und vorbereitete Maßnahmen einleiten
Wunde mit dunklen Tüchern abdecken (bei hellen Tüchern wird die Blutung sichtbarer und von dem Patienten und Angeh. evtl. als belastender erlebt)
Begleitung und Unterstützung der Angehörigen
Stark riechende Wunden - Behandlungsmöglichkeiten
Aktivkohleauflagen (alternativ: Kohlepulver in eine saugfähige Kompresse füllen) - bindet Geruch und Flüssigkeit wenn direkter Kontakt mit der Wundflüssigkeit besteht
alternativ oder bei hartnäckiger Geruchsentwicklung zusätzlich 2,5 % wässriger Chlorophylllösung (Cave: grünliche Verfärbung des Wundgrundes und der Wundumgebung)
Stark riechende Wunden - Behandlungsmöglichkeiten
je nach Bedarf und Wunsch Kräuterduftkissen oder Dufttupfer auf den Verband legen
Verbesserung der Raumluft durch Duftlampe (herbe, frische Düfte, keine süßen, schweren Düfte)
lokale Anwendung ätherischer Öle bzw. Hydrolate
Stark riechende Wunden - Behandlungsmöglichkeiten
bei Infektion – lokale Anwendung von Antibiotika (z. B. Metronidazol) oder antiseptische Spüllösungen (Octenidinoder Polyhexanid)
Stark riechende Wunden - Behandlungsmöglichkeiten
Abdichtenden Verband anlegen
Haushaltsfrischhaltefolie über die Saugkompresse spannen und die Enden der Frischhaltefolie auf die Zinkpaste platzieren (dichtet nach außen ab)
Über Frischhaltefolie kleine Einmalunterlagen mit Netzpflaster fixieren
Alternativ: Abdecken durch Polyurethanfolie
Montag et al. ZfPM 2007;8;101-115; Palliative Care LLL, DGP Sektion Pflege 2006
Die Wegbegleitung schwerstkranker und sterbender Menschen ist in intensiver Weise ein Weg der Gefühle:
Um Patienten angemessen begleiten zu können, ist es wichtig, diese Gefühle anzuerkennen und anzunehmen
A. Stähli: Emotionen in der Palliativpflege
Praxissituation: Während des Verbandwechsels sagt eine Patientin mit einer übel riechenden Wunde: „Stört Sie der Geruch meiner Wunde gar nicht? Ekeln Sie sich nicht vor mir?“ Welche Antwortmöglichkeit halten Sie für hilfreich?
„Nein, gar nicht, das macht mir nichts aus!“
„Na ja, so schlimm riecht es eigentlich gar nicht.“
„Ist es für Sie schwer, das auszuhalten?“
Palliativpflege …
… ist nicht nur ein Konzept, sondern geht neue Wege in der Pflege sterbender Menschen
…betrachtet Leid, Unheilbarkeit, Krankheit, Sterben und Tod als beachtens- und lebenswert
… sieht sich in der Begleitung, Pflege und Umsorgung von Menschen am Lebensende als Teil einer gemeinsamen Aufgabe
Palliativversorgung und Hospizarbeit können das
BIOGRAPHICAL SKETCH Provide the following information for the key personnel and other significant contributors in the order listed on Form Page 2. Follow this format for each person. DO NOT EXCEED FOUR PAGES. Cong. John E. Porter Professor of Microbiology-Immunology; Director, Immunobiology Center EDUCATION/TRAINING (Begin with baccalaureate or other initial professional education, su
Evolutionary Change within the UK Pharmaceutical Industry: A Cladist Approach. Graham Leask Aston Business School Aston University Draft Paper to be presented at DRUID January 2002 Abstract This paper seeks to examine the effect of a decade of rapid change within the UK Healthcare environment upon Pharmaceutical Companies. Between 1990 and 1999 the UK Pharmaceutical