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50 Jahre „Pille“: Die andere Bilanz
Yasmin-Opfer: Bewegende Reden in BAYER-
Hauptversammlung

Felicitas Rohrer und Kathrin Weigele erlitten nach der Einnahme von Antibaby-Pil en schwere
Lungenembolien und bleibende Gesundheits-Schäden. Beide sprachen in der gestrigen
BAYER-Hauptversammlung und lösten bei den rund 3000 Aktionären große Betroffenheit aus.
Felicitas Rohrer: „Ich habe die Pil e Yasminel e nur acht Monate lang genommen und muss
mein ganzes Leben dafür büßen. Nicht nur, dass ich mit der Nahtoderfahrung, den
Operationen, den Narben und der langen Zeit in Krankenhäusern fertig werden muss - ich
werde auch jeden Tag von neuem daran erinnert, was passiert ist. Die Folgen der
Lungenembolie werden mich mein Leben lang begleiten, in Form von blutverdünnenden
Medikamenten, einem Kompressionsstrumpf, Lymphabflussstörungen und Thromben, die
immer noch in den Beckenvenen festsitzen. Die Pil e hat meinen Körper kaputt gemacht, ohne
dass ich etwas dafür kann. Ich habe nie geraucht, bin nicht übergewichtig und habe immer viel
Sport getrieben. Deshalb muss Bayer Verantwortung übernehmen und nicht so tun, als gäbe es
uns Opfer nicht“.
Vollständiger Redetext Felicitas Rohrer:Redetext Kathrin Weigele:
Pil en der neuesten Generation wie Yaz, Yasmin und Yasminel e tragen im Vergleich zu älteren
Präparaten ein rund doppelt so hohes Embolie-Risiko. Da weltweit bis zu 100 Mil ionen Frauen
mit der Antibaby-Pil e verhüten, führen selbst relativ seltene Nebenwirkungen zu zahlreichen
Schädigungen. Al ein in den USA wurden im Zeitraum von 2004 bis 2008 mehr als fünfzig
Todesfäl e durch Yasmin und Yaz gezählt. Gegen BAYER, Weltmarktführer für die „Pil e“,
wurden bereits über Tausend Klagen eingereicht.
BAYER vermarktet die Präparate mit dem neuartigen Hormon Drospirenon, ohne auf deren
erhöhtes Risikoprofil hinzuweisen. Im Mittelpunkt der Werbung stehen angebliche Vorteile für
Gewicht und Hautreinheit, also reine „Lifestyle“-Faktoren. Hierdurch kommt es zu vermeidbaren
Zwischenfäl en und sogar Todesfäl en. In den USA musste BAYER 20 Mil ionen Dol ar Strafe für
falsche Versprechungen in Yasmin-Werbespots zahlen.
Rohrer und Weigele haben die Rechtsanwälte Dr. Burkhard Schulze und Martin Jensch aus
Weiden/Oberpfalz (Schwerpunkt: Medizinrecht) mit Prüfung und Durchsetzung von
Schadenersatzansprüchen gegen die BAYER AG beauftragt. Rechtsanwalt Jensch: "Wir halten
es für schlichtweg unvertretbar, wenn solche Kontrazeptiva als Lifestyle-Produkt beworben
werden und somit die eigentlichen Gefahren verharmlost und in den Hintergrund gedrängt
werden. Wir sehen hier einen Verstoß gegen § 84 des Arzneimittelgesetzes mit der Folge, dass
Schadenersatzansprüche gegen die BAYER AG durchgesetzt werden können."
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hatte einen eingereicht. Jan Pehrke vom Vorstand der CBG: „Es ist empörend, dass
neue Verhütungsmittel gefährlicher sind als alte. Antibaby-Pil en mit erhöhtem Thrombose- und
Embolie-Risiko müssen verboten werden. Da der BAYER-Vorstand die Vermarktung solcher
Präparate nicht stoppt, ist seine Entlastung abzulehnen.“ BAYER machte im vergangenen Jahr
mit Antibaby-Pil en einen Umsatz von 1,28 Mil iarden Euro und stieg dadurch zum
Weltmarktführer auf.
Der Konzern verweigert genaue Angaben zur Häufigkeit von schweren Nebenwirkungen und
Todesfäl en - angeblich um „die Kundinnen nicht zu verunsichern“. Tatsächlich sol en die
negativen Informationen zu Yasmin und Co. in der Schublade verschwinden, um den Absatz
nicht zu gefährden. Die CBG fordert daher eine Offenlegungs-Pflicht al er gemeldeten
Nebenwirkungen und al er Anwendungsstudien.
Die von BAYER stets zitierte Euras-Studie, die die angebliche Sicherheit von YASMIN belegen
sol , wurde von der Firma SCHERING - heute Teil von BAYER - in Auftrag gegeben und von
einem SCHERING-Mitarbeiter durchgeführt. Unabhängige Wissenschaftler kommen zu ganz
anderen Ergebnissen. So zeigen zwei im vergangenen Jahr veröffentlichte Studien, dass
drospirenonhaltige Pil en gegenüber älteren Präparaten ein um etwa 80% erhöhtes Thrombose-
Risiko verursachen.
Alle Informationen zur Hauptversammlung:
Coordination gegen BAYER-Gefahren
Tel 0211-333 911, Fax 0211-333 940
Fordern Sie per eMail kostenlos weitere Informationen an.
Beirat
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Sigrid Mül er, Pharmakologin, Bremen
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. Rainer Roth, Sozialwissenschaftler, Frankfurt/M.
Prof. Jürgen Junginger, Designer (i.R.), Krefeld
Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen
Eva Bul ing-Schröter, MdB, Berlin
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln
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Source: http://document.kathtube.com/15299.pdf

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References 1) Deutscher Bundestag Drucksache 16/12000, Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Zukunftsreport Individualisierte Medizin und Gesundheitssystem (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/120/1612000.pdf) 2) Heimpel H, Wendt F. Congenital dyserythropoietic anemia with karyorrhexis and multinuclearity of erythroblasts. Helv Med Acta

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