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bergportal.ch - Merkblatt Bergkrankheiten
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Akute Bergkrankheit (AMS, acute mountain sickness)
Höhenhirnödem (HACE,
high altitude cerebral edema)
Höhenlungenödem (HAPE,
high altitude pulmonary edema)?
1. Klinik
Vorkommen:
ab Schlafhöhen über 2500m Höhe (HAPE)
bzw. Aufenthalt von mehr als 6h über 2500m (AMS / HACE)
AMS / Akute Bergkrankheit:

- leicht: Kopfweh, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit - mittelschwer: starkes Kopfweh (verschwindet nicht auf Schmerzmittel), Appetitlosigkeit, Übelkeit,
Erbrechen
HACE / Akutes Höhenhirnödem:

- Die akute Bergkrankheit kann in wenigen Stunden übergehen in ein Gehirnödem, das ohne Behandlung schnell zum Tode führen kann.
- Symptome: Schmerzmittel-resistente Kopfschmerzen, Übelkeit, mehrmaliges Erbrechen,
Schwindel, Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen, Körpertemperatur über 37,5° C.
HAPE / Akutes Höhenlungenödem:

- meist beginnend in der 2. bzw. v.a. der 3. Nacht in der Höhe.
- Symptome: beginnend mit trockenem Husten, Anstrengungsatemnot, Leistungsabfall, manchmal
mit grippeähnlichem Gefühl; geht über in Ruheatemnot (dem Patient ist es am wohlsten im Sitzen),
Husten mit schaumig- rötlichem Auswurf; Atemfrequenz über 25 Atemzüge/min.
AMS bzw. HACE und HAPE können kombiniert auftreten, was den Abstieg deutlich erschweren, wenn
nicht sogar verunmöglichen kann. BergsteigerInnen mit HAPE haben aber oft keine Symptome der akuten Bergkrankheit zusätzlich.
2. Therapie
Die wirkungsvollste Therapie der obengenannten Krankheiten ist der raschest mögliche Abstieg bzw.
Abtransport in Höhen unter 2500m oder mindestens Abstieg um 1000m Höhe.
In tieferen Höhenlagen verschwinden die Symptome der AMS sofort, BergsteigerInnen mit HAPE brauchen noch einige Tage zur Erholung, ein Spitalaufenthalt ist jedoch in den wenigsten Fällen indiziert.
Medikamentöse Therapie:
• der AMS:

Kopfschmerzen können mit Paracetamol (z.B. Dafalgan/ Panadol) oder Ibuprofen (z.B. Brufen 600mg)
behandelt werden, ein Mittel wie Metoclopramid (z.B. Paspertin) hilft gegen die Übelkeit, Azetacolamid
(z.B. Diamox 250mg bis 500mg) alle 12 - 24h hat in einigen Fällen eine günstige Wirkung auf die Symp-
tome der AMS (umstritten wegen der Nebenwirkungen).
• des HACE:

Dexamethason 8mg als Tbl. oder i.v., gefolgt von Dexamethason 4mg alle 6h (für Kinder: 0,15mg / kg
Körpergewicht 4stündlich) od. Prednison 50 -100mg als Tbl., gefolgt von Prednison 50mg alle 12h,
Sauerstoff 2 - 6l / min.
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Medikamentöse Therapie:
Nifedipin (z.B. Adalat ret. Tbl.) 20mg alle 8h (Kinder : 0,5mg / kg Körpergewicht 8stündlich, max. 20mg),
Sauerstoff 2 - 6l / min.
Kombination von HAPE und HACE:
‘Cocktail Margherita‘: Dexamethason oder Prednison s.o. Nifedipin wie oben (Azetazolamid 500mg;
Kinder: 5 - 10mg / kg Körpergewicht / Tag in 2 Dosen, max. 500mg), Sauerstoff.
3. Propylaxe
Das Problem dieser Krankheiten lässt sich einfach zusammenfassen: Zu schnell zu hoch! Daher ist eine
sorgfältige Akklimatisation (300 Höhenmeter pro Tag, wobei die Schlafhöhe massgeblich ist) ab 2500m
Höhe die beste Prophylaxe.
Azetazolamid (je 1x 250mg Diamox morgens und abends) als Prophylaxe ist umstritten. Es bewirkt eine
Hyperventilation, dadurch eine bessere Sauerstoffsättigung des Blutes und Verminderung der AMS-
Symptome. Der Nutzen muss gegen die Nebenwirkungen (Kribbeln in den Extremitäten und der Zunge,
Magen-Darm- Beschwerden) abgewogen werden.
In Ausnahmefällen kann Nifedipin als Prophylaxe eingenommen werden gegen das HAPE (nach Absprache
mit Arzt), Diamox ist unwirksam zur Prophylaxe des HAPE.
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Source: http://www.snowboardtouren.net/data/infos/bergportal_merkblatt_bergkrankheit.pdf

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