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Merkblatt zur Vorbeugung von Nekrosen und Entzündungen der Kieferknochen während einer Behandlung mit Knochenhärtern (Bisphosphonaten) („Bisphosphonat-assozi erte Osteonekrosen“, „BP-ONJ“)
Bisphosphonate sind Medikamente, die heute weltweit bei Millionen von Patienten zur
Knochenhärtung angewendet werden. Die meisten Bisphosphonat-Patienten (über 90%) sind
weiblich und bekommen ein solches Medikament in Tablettenform zur Behandlung von
Knochenschwund („Osteoporose“). Bei bösartigen Erkrankungen wie z.B. Blutkrebs („Plasmozytom“)
oder Tochtergeschwülsten („Metastasen“) eines Lungen-, Brust- oder Prostatakrebses in den
Knochen werden die Medikamente in die Vene („intravenös“) verabreicht.
Bisphosphonate sind sehr gut wirksam und haben viele positive Effekte. Deshalb sind sie aus der
Behandlung vieler Knochenerkrankungen heute nicht mehr wegzudenken und werden bei
entsprechend vielen Patienten eingesetzt.
Neben einer Reihe bekannter und häufiger vorkommender Nebenwirkungen wurde in den letzten
Jahren eine seltene, aber wesentliche Nebenwirkung dieser Medikamente beschrieben. Es handelt
sich um eine Schädigung der Kieferknochen („Osteonekrose“), bei der eine Aufweichung und
Entzündung eines Kieferknochens auftritt, und zwar meist nach einer zahnärztlichen Behandlung.
Da es sich bei dieser Nebenwirkung um eine schwierig zu behandelnde, aber vermeidbare
Komplikation handelt, sollten auch Patienten, die Bisphosphonate einnehmen, über diese
Erkrankung Bescheid wissen. Auch sie können einen wichtigen Teil zur Vermeidung beitragen.
Wodurch entsteht eine Kiefer-Osteonekrose unter Bisphosphonattherapie? Die Ursachen für solche Kiefernekrosen sind noch nicht ganz geklärt. Bisphosphonate bewirken
aber eine deutliche Herabsetzung des Knochenstoffwechsels und damit des ganz normalen An-
und Abbaus von Knochen. Außerdem hemmen sie die Neubildung von Blutgefäßen im Knochen,
wodurch die örtliche Abwehr z.B. gegenüber Bakterien herabgesetzt wird. So kann es zu einem
Absterben („Nekrose“) von Knochen kommen, ohne dass dieser Vorgang den Betroffenen
unbedingt auffallen muss. Wird aber z.B. durch eine zahnärztliche Behandlung oder eine
Prothesendruckstelle der Kieferknochen freigelegt, wandern sofort Bakterien, die sich ganz normal
im Mundspeichel befinden, in den Kieferknochen ein. Der abgestorbene Knochen entzündet sich
und es treten entsprechende Beschwerden auf.
Welche Beschwerden treten bei einer solchen Kiefernekrose auf? Allgemeine Symptome sind Schmerzen, Schwellung des Zahnfleisches und der Wange, eitriger
Geschmack, manchmal Fieber und vor allem eine nicht heilende Wunde nach Zahnentfernungen
oder anderen zahnärztlichen Behandlungen. Bei Entzündungen im Bereich des Unterkiefers kann
ein Taubheitsgefühl in den Zähnen und der Unterlippe derselben Seite auftreten. Eine Kiefer-
Osteonekrose kann aber auch lange Zeit ohne solche Beschwerden verlaufen.
Was sind Bisphosphonate? Zu den in Tablettenform eingenommenen Bisphosphonaten zählen unter anderem Clodronat
(Bonefos®), Alendronat (Fosamax®, Aledron®) und Risedronat (Actonel®). Direkt in die Vene
(intravenös) verabreichte Bisphosphonate sind zum Beispiel Zoledronat (Zometa®), Pamidronat
(Aredia®), Ibandronat (Bondronat®) und Clodronat (Bonefos®). Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob
Sie selbst Bisphosphonate einnehmen, fragen Sie bitte Ihren Hausarzt bzw. Ihren Internisten,
Was müssen Sie als Patient unter Bisphosphonat-Therapie beachten? Bisphosphonate sind zur erfolgreichen Behandlung Ihrer Grunderkrankung sinnvoll und notwendig.
Sie wirken auch noch längere Zeit nach dem Absetzen der Medikamente nach, manche
Medikamente bis zu 10 Jahre. Es besteht also kein Grund und macht auch keinen Sinn, Ihre Behandlung mit Bisphosphonaten ohne Rücksprache mit Ihren behandelnden Ärzten selbstständig zu unterbrechen oder zu beenden. Sehr wichtig ist es aber, al e Risiken, die zu solchen Kiefernekrosen führen können, zu vermeiden.
Wichtig sind eine gute Mundhygiene, regelmäßige Zahnarztbesuche und regelmäßige professionelle Zahnreinigung.
Eine der Hauptgefahren für die Entstehung von Kiefernekrosen besteht in zahnärztlichen
Behandlungen, bei denen der Kieferknochen freigelegt wird (z.B. Wurzelbehandlungen,
Zahnentfernungen, Einsatz von Zahnimplantaten). Solche Zahn-/Kieferbehandlungen müssen sorgfältig geplant werden. Hierzu sollte sich der behandelnde Zahnarzt vor Ihrer Behandlung
unbedingt mit Ihrem Arzt, der Ihnen das Bisphosphonat verschreibt, in Verbindung setzen.
Besonders gefährdet sind Patienten, die früher im Bereich des Kiefers bestrahlt wurden und/oder
regelmäßig Kortison einnehmen.
Was können Sie und Ihre Ärzte tun, um das Auftreten von Kiefernekrosen zu verhindern? • Vor Beginn einer Bisphosphonat-Therapie ist eine gründliche Untersuchung Ihrer Zähne und evtl.
Vorbehandlung durch Ihren Zahnarzt oder einen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen sehr
• Während der Bisphosphonat-Therapie (und auch während der Nachwirkzeit!) sollten Sie
intensive Mundhygiene betreiben (regelmäßig Zähneputzen, Mundspülungen anwenden), Ihre
Zähne regelmäßig vom Zahnarzt untersuchen lassen (mindestens im Abstand von 6 Monaten),
Ihre Zähne im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung aufarbeiten und sich entsprechend
• Weiterhin sollten Sie sich vor Verletzungen der Mundschleimhaut in Acht nehmen. Hierzu zählen
nicht nur zahnärztliche Behandlungen, sondern auch z.B. Druckstellen durch neue Prothesen
oder Verletzungen beim Zähneputzen durch falsche Putztechnik und alte harte Zahnbürsten.
• Außerdem ist es sehr wichtig, dass sich Ihr Zahnarzt vor größeren Zahn- / Kiefereingriffen mit den
Ärzten, die Ihnen Bisphosphonate verschreiben, in Verbindung setzt. Behandlungen im Zahn,-
Mund- und Kieferbereich sind bei sorgfältiger Vorbereitung, in die Sie selbst natürlich
einbezogen werden, unter kalkulierbarem Risiko durchführbar.
Falls Sie weitere Fragen zu einer Behandlung mit Bisphosphonaten haben, wenden Sie sich bitte an
Auch wir stehen Ihnen selbst und Ihren behandelnden Ärzten gern zu weiteren Auskünften zur
Verfügung. Bitte sprechen Sie uns einfach an.
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Electronic Prescribing: Can Electronic Medical Record Systems Help? Introduction to electronically prescribe in light of the Executive Summary handwriting. Yet even though such devices are available for use in "write" prescriptions electronically. release of a compelling report from the Institute of Medicine (IOM). The technology. Fortunately, the advent o